Kampf um die Klasse – Kampf um die Medien

Beitrag zur Diskussion um den Leitantrag – keine Positionierung der Kommunistischen Organisation (siehe Beschreibung der Diskussionstribüne)

von Benny Kurz

1. Die Zeichen der Zeit erkennen

Die kommunistische Bewegung in Deutschland, sofern man sie Bewegung nennen möchte, hat ein Problem. Im Gegensatz zu Bourgeoisie mangelt es uns seit ´89 massiv an Ressourcen und Kapazitäten. Entsprechend hat der Klassenfeind uns in vielen Belangen eingeholt, manchmal sogar weit überholt. In Zeiten von Snapchat, Twitter, Facebook, Instagram und YouTube sollte auch dem letzten Kommunisten in der deutschen Diktatur der Bourgeoisie, aber auch in allen andern Ländern der Welt, klar sein, dass der Kampf um geistige Substanz nicht nur auf manueller, sondern auch auf virtueller Ebene geführt werden muss. Damit einher geht auch die Erkenntnis, dass Lesezirkel in früheren Jahrzehnten absolut unumstößliche Daseinsberechtigungen hatten, wir aber gemäß dem Appell eines Generalsekretärs „alles zu seinen jeweiligen Gegebenheiten“ betrachten müssen.

Dementsprechend müssen wir uns eingestehen, dass die Kampftaktiken um das Proletariat nicht mehr ausnahmslos dieselben sein können wie zuvor. Gleichwohl wäre es leicht, nach neuen Wegen zu suchen, die Prämisse muss sein, neue und alte Strategien miteinander zu verknüpfen und auf möglichst weiter Ebene Massenarbeit zu sähen.

Wenn wir als Kommunisten die Saat aussähen, sind wir auch dazu verpflichtet, diese zu Düngen und zu bewässern. Man muss sich also die Frage stellen, wie wir auf möglichst breiter und vielfältiger Ebene wirken können. In Zeiten der oben benannten sozialen Netzwerke muss sich zwangsweise die Notwendigkeit ergeben eben jene Knotenpunkte zu nutzen und auch dort der Propaganda des Klassenfeindes Alternativen entgegenzusetzen.

Um die Gegenwart zu begreifen und für die Zukunft zu planen, müssen wir aus der Vergangenheit lernen.

2. Widerspruch objektiver – subjektiver Faktor / (Ursachenanalyse)

Mit den Werkzeugen, die uns die vorangegangenen Genossen zur Verfügung gestellt haben, der Dialektik und dem historischen Materialismus, wissen wir, dass die nächste Krise bereits am Anrollen ist. Aufgrund unserer wissenschaftlichen Weltanschauung erkennen wir klar den Dissens zwischen objektivem und subjektivem Faktor. Um den objektiven Faktor zu beseitigen, müssen wir erst den subjektiven Faktor lösen. Dieses Ziel hat sich die KO gesetzt. Allerdings war der subjektive Faktor nicht immer so schwach, wie er es heute ist. Zum Beispiel lassen die steigenden Zahlen auf der LLL-Demo Zuversicht vermuten.

Wenn man sich mit Genossen älterer Jahrgänge unterhält, jene, die die DDR und die Sowjetunion erlebt haben, kommen wir nicht umhin, dass die Gegebenheiten unter gänzlich anderen Vorzeichen stehen als damals.

Früher konnten wir auf die Ressourcen des Proletariats, deren Infrastruktur und Expertise zurückgreifen. Das alles ist nicht mehr. Die Arbeiterklasse wurde zerstückelt, verraten, auseinander getrieben, das Bewusstsein geschwächt und ihre Errungenschaften werden denunziert und in Misskredit gezogen.

3. Sich daraus ergebende Notwendigkeiten

Wir müssen uns erneut Basiswissen aneignen. Der Umgang mit Medien wurde seit 1989 stets vernachlässigt. Organisationen die bereits vor uns bestanden, waren nicht in der Lage, nicht Willens oder es fehlte ihnen schlichtweg an Kapazitäten, sich eine Basis für das Massenarbeit-Medium „Medien“ zu erarbeiten. Hierzu ist es unabdingbar, sich mit den Gegebenheiten von Film-, Recherche- und Interviewarbeit sowie anderen Bereichen (soziale Netzwerke!) vertraut zu machen. Eine erste Pionierarbeit hierzu ist bereits in Produktion. Auf Grundlage dieser praktischen Erfahrungen muss eine vernunftbegabte Selbstkritik, Analyse und Schlussfolgerungen stehen. Diese Schlussfolgerung muss den künftigen Nährboden für Massenarbeit in Bezug auf Medien ermöglichen. Hierzu müssen wir eine finanzielle Herausforderungen bewältigen, Kapazitäten bereitstellen und einen sorgfältigen Plan entwickeln, wie die Arbeit in Bezug auf Medien in den nächsten Jahren gestaltet werden soll.

4. Verweis auf andere Gruppierungen in den Medien

Andere Gruppen wie bspw. die SDAJ oder auch die KI-KPD haben hierzu einige Erfahrungen gesammelt. Grundsätzlich müssen wir jedoch feststellen, dass das Qualitätsniveau vergleichbarer bürgerlicher Organisationen (oder gar faschistischer) weitaus höher ist.

Unten angehängt einige Beispiele medialer Arbeit verschiedenster Organisationen.

5. Fazit

Nachfolgend einige Zitate aus dem Leitantrag:

Für Kommunisten dürfte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sie möglichst viele Menschen erreichen und organisieren müssen, dass sie Teil der Arbeiterbewegung sind.

Die Entstehung von sozialistischem Klassenbewusstsein geschieht nicht spontan, sondern durch die wissenschaftliche Weltanschauung, die von der Partei organisiert und verbreitet wird, die sich speist aus den Erkenntnissen der Bewegung, des Kampfes.

Die Frage der Bildung ist nicht getrennt von unserer Arbeit in den Massen, dort müssen wir ständig die noch besseren Mittel zur Vermittlung unseres Programms und unserer Positionen entwickeln, dort lernen wir zugleich die Dynamik, Widersprüche und Bedingungen des Kampfs.

Uns allen sollte also bewusst sein, wie immanent wichtig es für alle Kommunisten in der Welt ist, in Medien viel präsenter zu sein. Arbeit mit und in den Medien ist Massenarbeit. Es wird uns nicht gelingen, die Arbeiterklasse zu mobilisieren, wenn wir tatenlos zusehen, wie die bürgerlichen Medien all unsere Errungenschaften in Stücke reißen.

Alle Genossen sollten sich überlegen, wie sie ihren Beitrag zu einem Medienwandel beitragen können.

https://www.youtube.com/watch?v=AgZblvMvJqA

https://www.youtube.com/watch?v=JChIMFICnSg

https://www.youtube.com/watch?v=C2Z3i1kjU30

https://www.youtube.com/watch?v=i5uVSs4qJNM

https://www.youtube.com/watch?v=z3EoCKgzLo4

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